2 loslassen und ankommen

- sich ganz der Erfahrung überlassen

 

Sich für eine kleine Zeit von allen Aktivitäten zurückzuziehen, die Perspektive zu wechseln und sich dabei anzulehnen, kann eine tiefgreifende Erfahrung sein: In der Ruhe nachzugeben, um in der Stille zu erfahren, dass alles von selbst gedeiht.

 

Ruhige Augen führen zu ruhigem Geist. Die Bereitschaft zum Loslassen wird mit geschlossenen Augen vertieft. Ein Augenkissen in liegenden Haltungen eliminiert jegliche visuellen Reize und entspannt den Stirnraum.  Gewicht und Verdunkelung durch das Kissen lassen den Blick in die Mitte des Schädels sinken, in den Ruhe- und Rückzugsraum des Geistes.

 

Variante Sarvangasana (Vorbereitung Schulterstand)

Das Hochlegen der Beine ist eine deutlich spürbare und wohltuende Entlastung der unteren Extremitäten, die uns ein Leben lang tragen. Und das vor allem nach stunden-langem Stehen, aber auch als Ausgleich nach fordernden Standhaltungen. Sind Beine und Füsse höher als das Becken, wird der venöse Rückstrom angeregt, das Blut fliesst leichter zum Herzen zurück, was sich auf die gesamte Dynamik des Blutkreislaufes auswirkt.

 

Venenentlastungsübungen beugen, gepaart mit kraftvollen Haltungen im Stehen, Ödemen oder Krampfadern vor. Diese Kombination fördert die Muskelpresse und deren Wirkung auf die Venenklappen.

Variation Vorbereitung Sarvangasana (Schulterstand)

Die vermehrte Durchblutung des Beckenbodens und der Unterleibsorgane beim Anlehnen der geöffneten Beine wirkt lösend sowie entspannend auf den Unterleib und den Bauch-raum. Oft ist diese Wirkung nachhaltig, denn nach Verlassen der Position entsteht eine vertiefte Bauchatmung, die die Harmonisierung unterstützt. Das bewusste Erden des Kopfes, die vertiefte Atmung und die Ruhe dieser Position können den Geist sehr tief in die Stille führen.

 

Bhrumadhya Drsti ist ein Mudra, bei dem bei geschlossenen Augen der innere Blick zwischen den Augenbrauen (zum dritten Auge/Trikuti und sechstem Chakra) in die Mitte der Stirn fokussiert wird. Sammeln Sie sich einatmend in diesem inneren Auge, und lassen Sie ausatmend mehr und mehr in alle Richtungen los.

 

Sarvangasana (Schulterstand)

Asanas zielen nicht darauf ab, in einem Körperbereich eine positive Wirkung auszulösen. Vielmehr geht es um eine ganzheitliche Erfahrung. Die positiven Wirkungen der Dehnung des Nackens sowie die Flexibilität in den Schultern sind hier verbunden mit der Krafterfahrung des Körpers, umkehren zu können.

 

 

Unterstützung zur Asana-Vertiefung

Sollte die Dehnung mit senkrecht gestreckten Beinen zu fordernd sein, finden Sie für sich eine angemesssene Distanz zwischen Becken und Wand.

 

Loslassen und ganz bei sich ankommen. Aussen anlehnen, um innen Tiefe zu spüren. Verschmelzen mit dem eigenen Atem, um von ihm geführt zu werden, die inneren Räume zu erfahren und vom Atem das Abgeben zu lernen.

 

 

  

zurück zu Winter bzw. Loslassen und Ankommen

 

Home